WUNDERMATERIAL HOLZ
Bei Holz denken viele Menschen in erster Linie an „Rustikales“. Aber Holz ist ein unglaublich vielseitiger Werkstoff mit überragenden Eigenschaften zum nachhaltigen Bauen und Wohlfühlen. Einer der ältesten Baustoffe erlebt dank modernster Wissenschaft eine wachsende Bedeutung. Mit Holz lässt sich (auf-)bauen.
Das weltweite höchste Holzhaus mit 24 Stockwerken und 84 Metern Höhe soll in Wien-Aspern errichtet werden. Das Fundament wird gerade gelegt. Auch britische Stararchitekten wie Norman Foster verlassen sich auf österreichisches Know-How beim Bau von riesigen Londoner Underground-Eingängen – und werden von Familienbetrieben aus dem Innviertel beliefert.
Grenzen in der Produktion von massiven Holzteilen entstehen einzig durch die Vorgaben der Transportwege. So werden bis zu fünfzig Meter lange Konstruktionsteile bereits fix und fertig weltweit angeliefert. Länger Stücke lassen sich auf Straßen kaum transportieren.
Bestehende Vorurteile werden durch wissenschaftliche Tests endlich widerlegt. „Newton“ zeigt, dass Holz zwar zu Heizzwecken brennen kann, aber im Falle eines Brandes dem Feuer Widerstand leistet – länger als Stahl. Die Holz-Türe ist für Neues und bisher technisch Unmögliches weit offen. In Stuttgart entwickelt der Designer und Architekt Achim Menges ausgehend von Beispielen aus der Natur – wie etwa einem Seeigelgehäuse – stabile Sonderformen aus Holz, gefräst unter Zuhilfenahme modernster Robotertechnik.
Die Rückbesinnung auf Traditionen – in Kombination mit neuer Technik – lassen die ungewöhnlich energieeffizienten Häuser der Gebrüder Thoma aus dem Salzburger Land entstehen.
Holz und Innovation, neues Wissen und Tradition – das passt immer besser zusammen und weist den Weg in die Zukunft des Bauens. Diese Zukunft wird auch an der Holzfachschule in Kuchl bei Salzburg erforscht. Die Forscher in Kuchl testen Baumrinde als Grundmaterial für neue Dämmstoffe. Die Natur hat Rinde ja als Wärme und Kälte regulierenden Puffer am Baum bereits „erfunden“.
Und dass es genug Bäume und nachwachsendes Holz für die kommenden Generationen von Holzhäusern gibt, erklärt man uns an der Universität für Bodenkultur in Wien.